Manipulieren bei der Personalführung? – Konsistenz als Angriffspunkt

Manipulieren bei der Personalführung? – Konsistenz als Angriffspunkt - Tanja Pöthmann Consulting

Eine gute Personalführung wird meist in Verbindung mit einem konsistenten Führungsstil gebracht. Nicht selten ist es aber der Fall, dass genau diese Konsistenz in dem eigenen Führungsstil Angriffspunkte bietet. Wie diese Angriffspunkte aussehen können, welche Möglichkeiten es gibt, manipuliert zu werden und wie wichtig es ist, diese zu erkennen, erfahren Sie in dem folgenden Artikel.

Eine gute Führungskraft verkörpert bestimmte Werte: Diese können zum Beispiel Geradlinigkeit, Aufrichtigkeit und Handschlagfestigkeit lauten. Wenn wir uns gleich einmal das erste genannte Beispiel näher anschauen, wird eins ganz klar. Geradlinigkeit ist nur ein anderes Wort für Konsistenz.

Konsistenz ist ein bröckeliges Fundament der Personalführung

Konsistenz bedeutet, dass man zu seinem Wort steht und widerspruchsfreie Aussagen trifft –  eine Art eigenes “Credo”, dem man nicht widerspricht. Es würde die Glaubwürdigkeit einer Führungskraft in Mitleidenschaft ziehen, wenn diese ihre Aussagen regelmäßig revidieren würde. In der Personalführung kann das heißen: Das Geforderte selbst umsetzen, leben und in den eigenen Argumentationsketten keine Zweifel für den Geführten offenlassen.

Nehmen wir mal an, Sie sind in der Vergangenheit in Ihrem Stil, Personal zu führen, immer konsistent geblieben. Dennoch kann es dazu kommen, dass man eine Entscheidung treffen muss, die von diesem Stil abweicht. Im Inneren denken Sie sich, dass Sie das nicht wollen – aber Sie müssen. Dadurch entsteht eine kognitive Dissonanz. Diese äußert sich, indem wir angespannt werden und sich ein unangenehmes Gefühl in uns breitmacht. Wir streben danach, dieses Gefühl so schnell wie möglich abzubauen, denn unser bevorzugter Zustand ist die Konsistenz. Wir widersprechen uns selbst nur ungern und streben danach, als verlässlich angesehen zu werden. Um aus dieser verzwickten Lage zu kommen, treffen wir oft Entscheidungen, die einzig und allein aus der kognitiven Dissonanz herzuleiten sind. Besonders unter Geschäfts- und Handelspartnern ist Verlässlichkeit ein Begriff, der über allem anderen steht. Genau aus diesem Grund möchten wir uns konsistent verhalten und geben nach.

Einlenken ist in der Personalführung essentiell

Man muss in einigen Situationen von seinem oft gepredigten Weg abweichen, weil es ansonsten nachteilige Konsequenzen für das Unternehmen nach sich ziehen kann. Schnelle Reaktion und Flexibilität werden von jeder Führungskraft gefordert. Ohne diese Eigenschaften kann man in der Geschäftswelt nicht bestehen.

Ich habe es dennoch an unzähligen Beispielen erlebt, dass Führungskräfte in solchen Stresssituationen, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen, oft nicht von ihrem Weg abweichen wollen – auch wenn es dringend notwendig wäre. Das Schlimme dabei ist, dass es in den meisten Fällen zu Lasten des Unternehmens geht.

Menschen, die sich mit Manipulationstechniken auskennen, könnten diese Art von Führungsstil ausnutzen, um eine sonst nicht durchzusetzende Entscheidung zu realisieren oder die Führungskraft an Ihren Aussagen zu messen und somit vor anderen unglaubwürdig zu machen.

Manipulation ist ein Bestandteil des Alltags

Das birgt ein großes Risiko für Führungskräfte – aber auch viele Chancen. Denn bei der Personalführung manipuliert man täglich. Oft geht es dabei um Entscheidungen, welche die Mitarbeiter nicht nachvollziehen können, aber am Ende trotzdem dementsprechend handeln. Dies geschieht nicht nur, weil Anweisungen zu befolgen Teil des Angestelltenverhältnisses ist, sondern auch, weil die Entscheidung von Seiten der Führung so überzeugend übermittelt wurde, dass wenig Raum zum Hinterfragen besteht. Damit Ihnen so etwas nicht am eigenen Leib passiert, ist es essentiell mitzubekommen, wenn jemand versucht, Sie zu manipulieren.

Egal wo wir uns bewegen – ob in kleinen Büros, in großen Konzernen oder in Kindergärten – überall praktizieren wir den Einsatz von Manipulationstechniken. Dabei ist es vollkommen egal, ob es bewusst oder unbewusst geschieht. Manche Menschen würden nicht im Entferntesten daran denken, wie manipulativ man mit der richtigen Technik sein kann. Vor allem dann nicht, wenn sich Gespräche oder Verhandlungen in eine Richtung entwickeln, die nicht geplant oder angestrebt war. In dieser Situation kann man davon ausgehen, dass eine unbewusste Manipulation stattgefunden hat.

Manipulieren bei der Personalführung? – Konsistenz als Angriffspunkt - Tanja Pöthmann Consulting

Durch Konsistenz können Sie zu einer Marionette des Alltags werden.

Die Foot-in-the-door-Technik

In den 60er Jahren hat eine Studie für neue Erkenntnisse im Bereich der Manipulationstechniken gesorgt. Die Rede ist von der Foot-in-the-door-Technik. Übersetzt heißt das so viel wie “Die Fuß in der Tür Technik”. 

Mitte der 60er Jahre führten Jonathan L. Freedmann und Scott C. Fraser eine Studie für die Stanford Universität in Kalifornien durch, in der die Mitbürger durch gezielte Manipulation dazu bewegt werden sollten, eine unrealistische Forderung von einem Fremden zu akzeptieren. Dies sollte realisiert werden, indem man mit einer vorherigen kleineren Bitte den Weg ebnet, um anschließend mit einer größeren Bitte in die Tür zu fallen, in welche man zuvor einen Fuß gesetzt hat.

Bei dem Experiment wurde an Haustüren geklingelt und suggeriert, dass man etwas für die Sicherheit im Straßenverkehr tun will. Die Bitte war, dass die angesprochene Person ein kleines Schild mit der Aufschrift “Safe Driving” in eines ihrer Fenster gut sichtbar für Leute aus der Nachbarschaft anbringen soll. Die vermeintliche Logik: Die Schilder sollten andere für dieses Thema sensibilisieren. Zwei Wochen später wurden dieselben Personen wieder angesprochen. Diesmal hat man sich aber als eine “Bürgerbewegung für mehr Sicherheit im Straßenverkehr” ausgegeben. Die diesmal deutlich größere Bitte war, dass ein überdimensionales Schild mit der Aufschrift “Drive Carfully” im Vorgarten aufgestellt werden sollte, welches durch seine Maße einen Großteil des Hauses verdecken würde.

Zeitgleich wurden Leute – ohne Äußerung der vorherigen kleinen Bitte – auf die große Bitte angesprochen.

Lediglich 20 % der eben genannten Gruppe haben am Ende eingewilligt, das riesige Schild im Garten aufzustellen. Im Gegensatz dazu haben 55 % derer zugestimmt, die vorher das kleine Schild sichtbar in einem Fenster ihres Hauses platziert hatten.

Jeder ist manipulierbar

Die in diesem Versuch aufgezeigten Ergebnisse sind ein Sinnbild dafür, wie manipulierbar jeder von uns ist. Die Leute in dem Versuch haben sich gedacht, es sei eine gute Sache, mit einem kleinen Schild in ihrem Fenster etwas für die Sicherheit im Straßenverkehr zu tun. Als sie dann wiederum auf dasselbe Thema angesprochen wurden, wollten 55 % derer, die zugestimmt hatten, zu ihrem Wort stehen. Sie wollten zeigen, dass ihre Aussagen und ihr Verhalten konsistent sind und sie nicht vor einem großen Schild zurückschrecken, um etwas für die Sicherheit im Straßenverkehr in ihrer Nachbarschaft zu tun.

Wenn ich A gesagt habe, muss ich nicht auch B sagen

Genau das ist der Punkt, auf den ich hinaus möchte. Nur weil man immer einer Richtung treu gewesen ist und dies auch gelebt hat, muss das nicht bedeuten, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Wenn Sie starr immer wieder nur A sagen, werden Sie früher oder später in die Situation kommen, in der Sie B sagen müssen. Ansonsten befürchten Sie, sich unglaubwürdig zu machen. Deshalb gebe ich Ihnen den Tipp mit auf den Weg, sich immer einen gesunden Spielraum in ihrer Argumentation zu lassen und vorher zu überlegen, wie Sie gegenüber anderen antworten.

Es ist notwendig zu erkennen, dass man manipuliert wird

Sogar den Experten auf diesem Gebiet kann es passieren, dass Sie einer gut geplanten Manipulation ebenfalls auf den Leim gehen. Dennoch kann ich Ihnen beibringen, wie Sie die meisten Manipulationstechniken entlarven, sich selbst als Führungskraft davor schützen und somit für Ihre zukünftigen Entscheidungen gewappnet sind.

Mit meiner jahrelangen Erfahrung in der Führung von Unternehmen und als erfolgreicher Führungskräfte-Coach möchte ich Sie bei all Ihren Problemen, Fragen und Anliegen unterstützen. Kontaktieren Sie mich doch einfach und lassen Sie mich Ihnen zeigen, wie man sich als Führungskraft vor Manipulation schützt und diese zielführend selbst anwenden kann, um in der Personalführung immer einen Schritt voraus zu sein.

Schauen Sie sich doch gerne meinen Artikel zu dem Thema “Nein sagen – Verhandlungstechniken” an und informieren Sie sich gleich über mein Coaching-Angebot für Führungskräfte: www.tanja-poethmann.de/executive-coaching.

Ihre Tanja Pöthmann

 

Verkaufsverhandlungen sind kein Machtkampf

Verkaufsverhandlungen Tanja Pöthmann

Ich habe dem Unternehmer Radio ein Interview rund um die Verhandlungsführung bei Unternehmensverkäufen gegeben und möchte Ihnen gerne die wichtigsten Punkte vorstellen.

Unternehmern, die eine emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen haben, fällt es häufig schwer, Verkaufsverhandlungen zu führen. Die emotionale Bindung kann dazu führen, dass die Verhandlungen nicht optimal verlaufen. Verkaufsverhandlungen werden immer von Emotionen beeinflusst. Sie sind somit ein wesentlicher Faktor.

Emotionen behindern unbewusst rationales Denken. Forderungen des Verhandlungspartners können fehlinterpretiert werden und folglich werden dessen Motive nicht richtig erkannt. Es besteht die Gefahr, dass man sich selbst Fallstricke legt und Zugeständnisse macht, die man später bereut. Im schlimmsten Fall gipfelt das Ganze in einer aggressiven Verhandlungsführung, was unbedingt vermieden werden sollte.

Mein Beitrag besteht darin, Unternehmer zu einem erfolgreichen und optimalen Verkaufsergebnis zu führen, indem ich im Vorfeld der Verhandlung berate. Eine gute Vorbereitung ist erfolgsentscheidend. In bestimmten Fällen und auf Wunsch gehe ich auch persönlich mit in die Verhandlung.

Bei Verhandlungen die Körpersprache des Gegenübers studieren

Ich rate bei Verkaufsverhandlungen dazu, die Ziele des Verhandlungspartners zu verstehen. Eine Methode ist es, Interesse zu zeigen, offene Fragen zu stellen und auf die Körpersprache des Gegenübers achten.

Eine mögliche Art eine Verhandlung zu führen, ist die nach der Harvard Methode. In dieser geht es darum, dem Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, die Emotionen von der Sachebene zu trennen und gemeinsam eine sachgerechte Lösung für den Firmenverkauf zu entwickeln.

Hier mein Interview beim Unternehmer Radio:

Zu einem guten Preis gelangen

Ein elementarer Baustein einer Verkaufsverhandlung ist letztendlich immer der Verkaufspreis. Der Unternehmer sollte den Wert des Unternehmens mit seinen Wirtschafts- und Steuerberatern ermitteln. Dabei sollte er den realen Wert von seinem emotionalen Wert differenzieren. Der Interessent sollte die Chance haben, sich ein vollständiges Bild über das Zahlenwerk zu machen, da sonst das Gefühl entstehen könnte, dass ihm etwas verheimlicht wird.

Tappen Sie nicht in die Falle über den Verkaufspreis zu feilschen, sondern überlegen Sie sich kreativ, wie sich der Wert und damit der Verkaufspreis aus verschiedenen Komponenten zusammensetzen kann. Auch eine bessere Zahlungsbedingung ist zum Beispiel etwas wert. Die Verhandlungen sollten in einem geschlossenen Konferenzraum stattfinden. Von Verhandlungen in der Öffentlichkeit und Alkohol während der Verhandlung ist abzuraten. Gerne kann im Anschluss an die erfolgreiche Verhandlung und auf gute Gespräche angestoßen werden. Es muss dann allerdings klar sein, dass die Verhandlung zu Ende ist. Nicht, dass sich aus einer Bierlaune heraus die Verhandlungssituation verändert.

Verhandeln ist ein faires Spiel und kein blutiger Machtkampf

Viele Unternehmer sehen das Verhandeln als eine Art Machtkampf. Machtkämpfe sind auf Dauer nicht zielführend. Insbesondere nicht bei Unternehmensverkäufen. Sehen Sie die Verhandlung als sportlichen Wettkampf, bei dem beide Seiten eine optimale Lösung erreichen wollen. So lässt sich am besten eine Verhandlung erfolgreich führen und abschließen.

Wenn Sie vor solchen Herausforderungen stehen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Informieren Sie sich auf meiner Webseite über Verhandlungsführung. Ich berate Sie gern.

Ihre Tanja Pöthmann

Mit dem richtigen Werkzeug zum optimalen Ergebnis

Tanja Pöthmann - Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren

Ziele definieren, Führung ausbauen, Prioritäten setzen – aus der „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“

In dem Sammelwerk „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“ stelle ich mit weiteren Kollegen hilfreiche Werkzeuge für Wirtschaftsmediation und Businesscoaching vor. Erschienen ist das Buch im Haufe Verlag in Kooperation mit der Hochschule Wismar. Ich bin von den Herausgebern angesprochen worden meine Perspektive und Erfahrung als systemischer Businesscoach und Wirtschaftsmediatorin beizusteuern. Die drei Verfahren habe ich zusammen mit meinem Kollegen Sebastian Röver entwickelt.

Das Buch gewährt einen Einblick in den Werkzeugkoffer von Coaches und Mediatoren und hilft diesen, zum richtigen Zeitpunkt die passenden Werkzeuge auszuwählen. Die von mir und meinen Kollegen entwickelten Tools und Techniken können in die gewohnte Struktur eingebaut und modifiziert werden. Zur Vereinfachung des Einsatzes der Techniken haben wir diese von der Einleitung, Durchführung und Ausleitung mit Formulierungsvorschlägen versehen.

Drei Verfahren im Überblick

Ich stelle in dem Buch „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“ drei Werkzeuge vor, die besonders für Menschen mit Führungsverantwortung geeignet sind:

  • Die Zielkonferenz
  • Das Führungsnetz
  • Das Prioritätenraster

Die Zielkonferenz

Diese Methode kann angewandt werden, wenn es Führungskräften bzw. den Mediationsteilnehmern schwerfällt, sich zwischen mehreren Optionen entscheiden zu müssen. Die Teilnehmer betrachten alle vorliegenden Optionen und den daraus resultierenden Ergebnissen. Mit dieser Methode kann den Mediationsteilnehmern geholfen werden, aus Sackgassen herauszufinden und sie in der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Das Führungsnetz

Das Verfahren eignet sich besonders für Menschen mit beruflicher Führungsverantwortung. Durch diese Methode misst der Teilnehmer die Diskrepanz zwischen seinen definierten Führungsaufgaben und seinem tatsächlichen Handeln. Die Führungskraft erfährt so, in wie weit er seiner Führungsverantwortung gerecht wird und kann die Qualität bei Bedarf zielgerichtet strategisch verbessern.

Tanja Pöthmann - Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren
Ziele definieren, Führung ausbauen, Prioritäten setzen – aus der „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“

Das Prioritätenraster

Mit Hilfe des Prioritätenrasters lernt der Teilnehmer, Struktur in einen Berg von Aufgaben zu bringen. Diese werden kategorisiert und unwichtige Dinge aussortiert. So können Blickwinkel verändert und durch das Bilden von Prioritäten der schnellste Weg zum Gipfel gefunden werden.

Werkzeugkoffer für Coachings und Mediationen

Die „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“ liefert anwenderfreundliche Techniken für ausgebildete Mediatoren und Coaches.

Das Buch ist durch das Zusammenwirken von insgesamt fast dreißig Autor/innen entstanden und bietet eine Vielzahl von Verfahren zur Optimierung von Coachings und Mediationen an. Die vollständige „Methodensammlung für Business-Coaches und Wirtschaftsmediatoren“ finden Sie auf der Webseite des Haufe Verlags.

Ihre Tanja Pöthmann